13.01.20
"Ölheizung Adé": Förderungen für Heizen mit Holz festgelegt
Landkreis Traunstein/Berchtesgadener Land - Wer von Öl auf Holz beim Heizen umsteigt, der wird jetzt belohnt: Der Staat greift dieses Jahr beim Umstieg auf eine klimafreundlichere Hackschnitzel- und Pelletsheizung finanziell nun kräftig unter die Arme. Das nicht mehr mit einem Festbetrag, sondern prozentuell: Für eine faire Verteilung.
„Ölheizung Adé“ heißt die Forderung im aktuellen Klimapaket der Bundesregierung. Möglich machen das allerdings nur attraktive Förderungen, die einen energiefreundlichen Heizungsaustausch auch bezahlbar werden lassen. Im Bereich der Pellets- und Hackschnitzelheizungen hat sich aktuell eine deutliche Verbesserung ergeben, wie Wolfang Wimmer vom Biomassehof Achental gegenüber der BAYERNWELLE erklärt hat. Nun wird nicht mehr nur ein pauschaler Festbetrag an alle Umstiegs-Willigen ausgezahlt. Wer investiert, soll jetzt prozentuell bezuschusst werden. Die Gelder bezahlt wiederum das Bafa aus: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Ein Modell, das mit Fairness zu tun hat. Denn, wenn es gut läuft, bezahlt man rund 10.000 Euro, wenn es schlecht läuft können es auch bis zu 40.000 Euro sein. Dann, wenn man von den gängigsten Heizmethoden zwischen Chiemsee und Königssee – Öl und Gas – auf die umweltfreundlichere Alternative wie Pellets und Hackschnitzel umsteigen will. Viel Geld, das laut Wolfgang Wimmer vom Biomassehof Achental nach und nach immer mehr Menschen aus der Region bereit sind, auszugeben. Tatsächlich im Sinne des Klimaschutzes. Allerdings nur dann, wenn die Förderungen attraktiver und gleichberechtigt sind.
Für das laufende Jahr gilt deshalb: Wer von Öl- auf Pellets- oder Hackschnitzel-Heizung umstellt, bekommt 35 Prozent der Investitionssumme wieder zurück. Wer sich im gleichen Zug dabei von seinem alten Ölkessel verabschiedet sogar 45 Prozent. Bei Kosten von zum Beispiel 20.000 Euro wären es dann immerhin nur mehr 11.000 Euro, die man stemmen müsste. Immer noch eine ganze Stange Geld, wobei Wolfgang Wimmer sagt: Der Umstieg lohnt sich nachhaltig. Denn, während der Ölpreis in den kommenden Jahren immer weiter ansteigen wird, werden Pellets- und Hackschnitzel verhältnismäßig günstig bleiben.
Doch wichtig: Nicht für alle Haushalte ist diese Form des energiefreundlichen Heizens die optimale Lösung. Auch der Einbau einer Wärmepumpe oder der vorläufige Umstieg auf Gas sind gute Lösungen, um CO 2 und letztlich auch Geld zu sparen. Hierbei sind jedoch keine pauschalen Empfehlungen abzugeben. Nur der örtliche Heizungsbauer könne das, heißt es zum Beispiel seitens der Energieagentur Südostbayern in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land. Trotzdem dient die Energieagentur für alle Interessierten als erste kostenlose Anlaufstelle bei Fragen rund um den Heizungsumstieg.