18.09.23
Mehrere "Schockanrufe" vor Gericht

Traunstein - Ab heute / 18. September muss sich eine 27-Jährige vor dem Landgericht Traunstein wegen Betrugs verantworten. Sie soll in einer organisierten Bande für Schockanrufe mit hohem Schaden verantwortlich sein – auch im Landkreis Traunstein.
Sie richten nicht nur einen massiven finanziellen Schaden, sondern auch einen schweren seelischen Schaden an: Betrüger, die mit Schockanrufen ihr Unwesen treiben. Dabei ist es die immer gleiche Masche: Die Opfer bekommen plötzlich einen Anruf, bei dem sich das Gegenüber als Polizist ausgibt. Er gibt vor, dass ein Familienmitglied einen schweren, oft tödlichen Unfall verursacht habe. Der Weg ins Gefängnis könnte nur durch eine hohe Kaution verhindert werden. Genau solch einen Anruf bekam u.a. auch eine 81-jährige Frau aus Traunstein. Sie war daraufhin bereit, eine Summe von 30.000 Euro an die falsche Polizeibeamtin auszuhändigen. Die Angeklagte soll wiederum beim Opfer anschließend zuhause gewesen sein und das Geld abgeholt haben. Dabei handelt es sich in Traunstein nicht um den einzigen Vorfall: Insgesamt habe die Angeklagte in drei Fällen 66.000 Euro "ergaunert". Deshalb muss sie sich nun vor dem Landgericht Traunstein verantworten. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage vorgesehen.
Erst vergangene Woche meldete das Polizeipräsidium Oberbayern Süd, dass Schockanrufe in der Region so erfolgreich waren wie noch nie. Sie appellierte an die Banken, ältere Menschen beim Abheben größerer Geldbeträge besser aufzuklären.