12.04.18
Feuerwehreinsatz wegen austretender Salpetersäure

Traunstein. Rötlicher Dampf aus einem Waschbecken, verursacht durch Salpetersäure, hat am Nachmittag zu einem größeren Feuerwehreinsatz in Traunstein-Haslach geführt. Die Bewohner eines Mehrfamilienhaus, in dessen Erdgeschoss sich eine Arztpraxis befindet, mussten evakuiert werden. Vier Personen wurden vom BRK-Rettungsdienst behandelt, eine vorsorglich zur weiteren Abklärung ins Klinikum Traunstein gebracht.
Gegen 15 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, nachdem aus dem Waschbecken im Behandlungszimmer der Praxis rotgefärbter ätzender Dampf aufstieg und rötliches Wasser aus dem Abfluss quoll. Auf der gegenüberliegenden Wandseite, getrennt durch einen Trockenbauwand, befand sich ebenfalls ein Waschbecken. Dort war der Abfluss verstopft und um diesen wieder frei zu bekommen, verwendete ein Bewohner 50-prozentige Salpetersäure. Das Becken in der Arztpraxis quoll über und roter ätzender Dampf verbreitete sich. Die Feuerwehrler brachten die Hausbewohner und die Personen in der Arztpraxis in Sicherheit. Acht Personen mussten das Haus vorübergehend verlassen. Sie wurden vorsorglich von der Besatzung eines BRK-Rettungswagens untersucht. Die Räume wurden belüftet. Ein Entsorgungsunternehmen wurde mit dem Abtransport der Gefahrstoffes beauftragt. Eine Sanitärfirma sorgte für das Spülen der Wasserleitungen. Rund zwei Stunden nach Einsatzbeginn konnten Arztpraxis und Wohnungen wieder an die Besitzer übergeben werden.
Salpetersäure wirkt ätzend auf Haut, Atemwege und Schleimhäute, beim Einatmen kann es zu einem toxischen Lungenödem kommen. Deshalb wurde eine Person zur medizinischen Abklärung vorsorglich ins Traunsteiner Klinikum gebracht.