06.04.25
Bürger sagen "Ja" zur Agri-PV-Anlage

Übersee – Die Ergebnisse des Bürgerentscheids zur geplanten Agri-PV-Anlage in Übersee sprechen eine recht klare Sprache: 61 Prozent der Wähler befürworten das Projekt, während sich 36 Prozent dagegen aussprechen. Der Rest der Stimmen waren ungültig. In den Monaten vor der Abstimmung wurde intensiv über das Projekt diskutiert (wir berichteten).
Knapp 62 Prozent aller wahlberechtigten Überseer haben sich an der Abstimmung beteiligt. Der Gesetzgeber sieht ohnehin den Bau einer Photovoltaikanlage vor. Insofern wurde im Bürgerentscheid über den Bau einer sog. Agri-PV-Anlage abgestimmt. Seit Januar 2025 können in Bayern Freiflächen-Photovoltaikanlagen ohne Genehmigung in einem Abstand von 200 Metern zu Autobahnen und Bahngleisen errichtet werden – auch entlang der Bahnlinie in Übersee. Mit der Zustimmung der Bürger wird die geplante Agri-PV-Anlage größer als eine „normale“ Photovoltaikanlage und ermöglicht zudem die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche unter den Solarpanels.
Die Neue Energie Achental eG (NEA) betont, dass ein Stopp des Verfahrens dazu geführt hätte, dass die Entscheidung über das Projekt an ortsfremde Investoren abgegeben worden wäre, ohne ökologische Vorgaben. Ein „Nein“ zum Stopp des Verfahrens gebe Übersee hingegen die Möglichkeit, aktiv mitzubestimmen. Ein „Ja“ hätte bedeutet, die Entscheidungen anderen zu überlassen. Das Agri-PV-Projekt wird von der NEA als ein wichtiges Vorzeigeprojekt für die Energiewende in der Region betrachtet.
Die Bürgerinitiative, die sich gegen das Projekt ausspricht, argumentiert jedoch, dass das Projekt einfach zu groß sei. Jede Gemeinde im Achental solle eine eigene kleinere Anlage bauen, damit „nicht die ganze Last bei Übersee bleibt“. Zudem wird angeführt, dass es nicht möglich sei, die Landwirtschaft und die Solaranlage gemeinsam zu betreiben.