13.10.22
Kampenwandseilbahn widerspricht Naturschützern
UPDATE DONNERSTAG:
Aschau - Die Verantwortlichen der Kampenwand-Seilbahn in Aschau machen sich keine große Sorge wegen der Klage von Naturschützern. Der Bund Naturschutz klagt ja jetzt gegen den geplanten Neubau der Seilbahn und spricht von „inhaltlichen und formalen Mängeln“. Das sehen die Verantwortlichen der Bahn ganz anders.
Die Neubaupläne seien „gerichtsfest“: So sieht das Eric Zbil, der Geschäftsführer der Kampenwand-Seilbahn. Er erklärte am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme, dass sich die Seilbahn-Verantwortlichen bei ihrem Konzept an alle gesetzlichen Erfordernisse halten würden. Vor allem im Bezug auf die Umweltauflagen habe die Seilbahn bei ihren Planungen alles berücksichtigt und alles erfüllt.
Der Bund Naturschutz kritisiert u.a. Eingriffe in den Schutzwald und dass für den Neubau der Seilbahn auch eine Materialbahn durchs Gelände gebaut werden soll. Diese Materialbahn sei aber allemal schonender für viele Vogelarten als Materialflüge per Hubschrauber, so Zbil.
Das Bayerische Verwaltungsgericht in München entscheidet in den nächsten Monaten, ob die Genehmigung für den Neubau der Kampenwand-Seilbahn rechtens ist oder nicht.
MELDUNG MITTWOCH:
Aschau - Eine komplett neue Seilbahn und noch mehr Ausflugsgäste auf dem Berg – das sei der Natur an der Kampenwand in Aschau nicht mehr zumutbar. So haben Naturschützer am Mittwochvormittag begründet, warum sie gegen den geplanten Ausbau der Seilbahn klagen.
Die Verantwortlichen der Seilbahn wollen die Fastgastzahlen mit dem Neubau erheblich erhöhen. Das Landratsamt Rosenheim hat das unter Auflagen genehmigt. Die Naturschützer sind dagegen der Meinung, ein Neubau und damit mehr Fahrgäste seien "für die Natur nicht hinnehmbar". Sie befürchten vor allem erhebliche Eingriffe in die Natur und den Schutzbahn, wenn die Seilbahn in den nächsten Jahren neu gebaut würde. Sie sprechen von einem "Ausverkauf unserer Berge zugunsten von Kommerz und Remmidemmi". Außerdem sieht die beauftragte Anwältin in der Genehmigung inhaltliche und formale Mängel.
Die Verantwortlichen wollen die Kampenwand-Seilbahn erneuern und damit auch die Fahrgastkapazitäten erhöhen. Das Landratsamt Rosenheim erteilte dafür Ende Juni die Genehmigung. Eine Auflage: Wenn Bäume gefällt werden, brauche es anderswo entsprechende Ausgleichsmaßnahmen bzw Ersatzpflanzungen. Genau gegen diese Genehmigung richtet sich die Klage der Naturschützer.
Auch die Bürgerinitiative "Rettet die Kampenwand" kämpft gegen den Ausbau der Seilbahn. Sie hat laut eigenen Angaben mehr als 7.000 Unterschriften gegen das Großprojekt gesammelt.
