04.08.21
Almbauern sprechen über ihre Probleme
Landkreis Traunstein - Almbauern aus dem Chiemgau gehen am Mittwoch mit zwei bayerischen Staatsministern wandern. Bei der sogenannten "Hauptalmbegehung" schildern sie den Politikern, wo sie der Schuh drückt.
Der Hochgern bei Unterwössen ist ein wunderbares Wandergebiet. Dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern geht es bei seiner Wanderung am Mittwoch aber nicht in erster Linie um die Landschaft. Die Almbauern suchen das Gespräch mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Beide Politiker hören sich im Chiemgau die Sorgen und Nöte der Almbauern an.
Vor allem zwei Themen werden laut Josef Glatz, dem Vorstand des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, zur Sprache kommen: Da sind zum einen Mountainbiker und Fußgänger, die nach Meinung der Bauern viel zu oft keine Rücksicht auf die Landschaft und die Tiere nehmen. Das zweite große Thema ist der Wolf. In der jüngeren Vergangenheit haben im Chiemgau immer wieder einzelne Wölfe Vieh gerissen. Hier hat Glatz eine ganz klare Meinung: "Wir haben bisher nur einzelne Durchzüge. Das akzeptieren wir - da sagt auch keiner was dagegen. Aber das Sesshaft-Machen eines einzelnen Wolfs oder eines Rudels ist nicht tragbar bei uns." Viel zu besprechen also bei der "Hauptalmbegehung" am Mittwoch.
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sagte bei dem Treffen in Unterwössen, sie wolle den Abschuss von Wölfen in Bayern unter gewissen Voraussetzungen erleichtern. Demnach soll es "Weideschutzgebiete" geben. Das sind Gegenden, in denen andere Schutzmaßnahmen wie zB ein Schutzzaun schwer oder nicht möglich sind. Wenn in so einer Gegend ein Wolf auf Vieh losgeht, dann soll er geschossen werden können.