18.02.20
Wunschgroßeltern für Alle
Berchtesgadener Land - Wer keine Großeltern hat, darf sich jetzt nicht mehr nur im Landkreis Traunstein welche wünschen, sondern auch im Berchtesgadener Land. Im Sozialbüro in Anger wurde Dienstagvormittag offiziell das Projekt „Wunschgroßeltern“ gestartet.
Das Geld ist da, jetzt kann es los gehen. Noch längerer Wartezeit wurden die nötigen Fördergelder vom Amt für Landwirtschaft mit Sitz in Rosenheim nun in kleiner Runde an den Generationenbund Berchtesgadener Land und den Landkreis übergeben.
Das Prinzip der „Wunschgroßeltern“: Ältere Menschen können sich jungen Familien als Großeltern anbieten. Zum Beispiel dann, wenn sie selbst keine Enkel haben, oder die eigenen zu weit weg wohnen. Andrea Krammer, die Leiterin der Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land, erklärte im BAYERNWELLE-Interview: „Die Nachfrage ist sehr groß – sowohl bei den Wunschgroßeltern, als auch bei den Familien“. Dabei gehe es nicht darum den Haushalt oder die gänzliche Kinderbetreuung zu übernehmen. „Die stundenweise Betreuung steht im Vordergrund“, so Krammer. Zum Beispiel dann, wenn Mütter in den Beruf zurückkehren und von Schulende bis zum Nachhausekommen ein bis zwei Stunden überbrückt werden müssen. „Klassisch die Randzeiten“, fügt die Leiterin der Freiwilligen Agentur an. Interessierte Wunschgroßeltern könnten sich jederzeit hier melden, um ebenso Teil des Projekts zu werden.
Mit dem Fördergeld wird jetzt eine Pädagogin für das Projekt „Wunschgroßeltern“ eingestellt. Sie kümmert sich unter anderem darum Wunschgroßeltern mit den Familien zusammenzubringen und betreut diese anschließend. Auch die Vermarktung, die Erstellung von Flyern und die Projektvorstellung in der Öffentlichkeit liegen dann künftig in ihrer Hand.
Insgesamt wurden beim LEADER-Förderprogramm knapp 17.000 Euro für das Projekt „Wunschgroßeltern“ lockergemacht. LEADER ist ein Förderprogramm der EU und soll den ländlichen Raum stärken, zum Beispiel im Bereich Soziales und Tourismus.
