09.09.19
"Wenn Schule Magenschmerzen bereitet"
Bad Reichenhall – Knapp 2300 Erstklässler fiebern im Landkreis Traunstein und im Berchtesgadener Land dem ersten Schultag entgegen. Sowohl Schüler als auch Eltern hoffen auf viele positive Erlebnisse. Jedoch bedeutet Schule nicht immer „heile Welt“. Dieser Meinung ist die 22-Jährige Ramona Bolz aus Bad Reichenhall und spricht aus eigener Erfahrung. Sie möchte mit ihrem Debut-Jugendroman „Tatort Schulbank“ auf das Thema Mobbing aufmerksam machen.
Der rote Faden von „Tatort Schulbank“ lautet: Vanessa ist 15 Jahre alt und zieht von der Klein- in die Großstadt. Eine Umstellung, mit der sie zu kämpfen hat. Denn Vanessa wird von Tag zu Tag immer mehr von ihren Mitschülern drangsaliert. Die Gründe sind unterschiedlich. Mitschülerinnen machen sich zum Beispiel über ihre alten Klamotten lustig. Vanessas Mutter könne sich jedoch aufgrund der hausinternen finanziellen Schieflage nichts anderes leisten. Vanessa selbst geht deshalb mit Bauchschmerzen in die Schule und leidet.
„Schwere Depressionen und Suizid“, so beschreibt Ramona Bolz im BAYERNWELLE-Interview die möglichen Folgen von Mobbing. Sie selbst habe in der Schule Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Nach dem Wechsel von der sechsten zur siebten Klasse wurde es besser. „Die Schulklassen wurden neu zusammengewürfelt“. Trotzdem arbeitete das Thema in der 22-Jährigen. So sehr, dass sie sich dazu entschloss ein Buch über Mobbing zu schreiben. Es ist nicht nur mit eigenen Erfahrungen gespickt, sondern auch mit Erfahrungen anderer Mobbing-Opfer. Ramona Bolz habe sich über Facebook-Gruppen und Internetforen mit Betroffenen ausgetauscht und sich dadurch Wissen in diesem Bereich angeeignet.
„Die Presse berichtet erst dann über Mobbing, wenn etwas passiert ist“, kritisiert Ramona. Dann, wenn es schon zu spät sei. „Wachrütteln“ möchte sie deshalb mit „Tatort Schulbank“. Ein Jugendroman, der in den Augen der Jung-Autorin für jedes Alter geeignet sei. Sowohl für diejenigen, die selbst unter Mobbing leiden, als auch für diejenigen, die einfach mehr über das Thema erfahren wollen.
Im Nachwort ihres Erstlingswerks bietet Ramona Bolz Lösungshilfen und Unterstützung für Mobbing-Opfer an. „Darüber reden“, so laute Regel Nummer 1 für alle Betroffenen. Viele würden dies aus Scham nicht tun. „Es ist nicht leicht zu sagen – ich bin unbeliebt und habe keine Freunde“, erklärt Ramona ernst. Trotzdem sei es wichtig mit seinem Kummer und dem Schmerz nicht allein zu bleiben. Ein Gespräch mit Eltern oder Vertrauenslehrern könne schon viel bewirken. Auch Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen seien eine gute Option und in der Region reichlich vorhanden. Letztlich lautet Ramonas Devise noch „stark bleiben“ und damit den Mobbern keine Chance lassen.
Alle Informationen zum Jugenddebut-Roman von Ramona Bolz finden Sie hier.