01.06.18
US-Strafzölle treffen auch Aicher

Freilassing. US-Präsident Donald Trump hat Ernst gemacht und Strafzölle auf europäischen Stahl und Aluminium verhängt. Mit der Max Aicher Unternehmensgruppe ist auch unsere Region direkt betroffen; Aicher ist einer der größte Stahlproduzenten in ganz Europa.
Aicher schließt sich der Meinung der Stahlindustrie in Deutschland an; er verurteilt die eingeführten Strafzölle. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl sieht den Vorwurf der USA, EU-Importe würden die nationale Sicherheit bedrohen als grotesk. Sie fordert, dass die Welthandelsorganisation möglichst schnell eingreift und die Stahlunternehmen in Europa schützt. Mit dem Zoll der USA werde deutschen Stahlunternehmen der Zugang zum wichtigen US-Markt deutlich erschwert.
Jährlich werden aus Deutschland rund 1,3 Millionen Tonnen Stahl in die USA exportiert – das ist der wichtigste Absatzmarkt außerhalb der EU.
Was bedeuten die Zölle für ein deutsches Unternehmen wie die Annahütte?
Die Annahütte exportiert ihren Stahl im großen Stil in die USA. Zum Beispiel die Autoindustrie braucht diesen Stahl, auch in den USA. Wenn dieses Material in den USA jetzt teurer wird, dann sinkt möglicherweise das Interesse in den USA. Das heißt: die Annahütte tut sich schwerer, ihren Stahl zu verkaufen. Dieser Stahl bleibt dann auf dem Markt. Und weil der Markt eh schon von Billigstahl aus Asien überflutet wird, wird das Angebot in Europa immer größer. Wenn aber zu viel Angebot da ist, dann verfällt der Preis. Das ist die große Sorge, die viele deutsche Stahlunternehmen haben – auch die Aichers mit ihrer Annahütte.
Geht die Rechnung von Trump auf - oder werden die USA weiter deutschen Stahl importieren?
Bundes-Wirtschaftsminister Peter Altmaier glaubt, dass deutscher Stahl in den USA weiter gefragt sein wird. Der Minister sagt: wir Deutschen produzieren hochwertigen Spezialstahl. Der ist oft viel besser, als das, was die Amerikaner selber produzieren. Deswegen glaubt Altmaier, dass unsere deutschen Stahlunternehmen weiterhin gute Geschäfte in Amerika machen werden… auch wenn der Preis für Stahl steigt.