25.01.19
Umbau der Dokumentation Obersalzberg deutlich teurer als geplant

reichen nicht mehr aus
© Bayernwelle
Berchtesgaden - Die Erweiterung der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden wird deutlich teurer als zunächst geplant. Die heimische Abgeordnete und bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat im BAYERNWELLE-Interview Stellung genommen.
Das bayerische Bauministerium spricht jetzt in einem Schreiben selbst von Kosten in Höhe von dreißig Millionen Euro. Bei der Grundsteinlegung im Herbst 2017 war noch von 21 Millionen die Rede gewesen. Mehr hat der Landtag bisher auch nicht genehmigt.
Woher plötzlich die Mehrkosten? Kaniber führt nach Rücksprache mit dem Bauministerium im BAYERNWELLE-Interview zwei Hauptgründe an: "Ein Planer hat eine Tragwerksplanung viel zu spät und auch nicht optimal abgegeben. Das ist der größte Punkt, der zu dieser Kostensteigerung führt", so die Ministerin. Außerdem habe im vergangenen und im aktuellen Winter das Wetter zu erheblichen Bauverzögerungen und Mehrkosten geführt. Der Landtag muss die Mehrausgaben noch absegnen – andernfalls könnte im Extremfall nicht fertig gebaut werden.
Den Vorwurf der Grünen ("Steuergeldverschwendung!") will Kaniber nicht gelten lassen: "Ich finde die Kritik unangebracht bei einem so wichtigen Projekt wie dem Obersalzberg. Wir haben hier jedes Jahr hunderttausende von Schülern, die die Möglichkeit haben, deutsche Geschichte kennenzulernen." Gerade Bildungseinrichtungen wie der Obersalzberg müssten auch in Zukunft so ausgestattet sein, dass sie "Geschichtsverdrossenheit" entgegenwirken könnten.
Die Dokumentation Obersalzberg wird derzeit erweitert. Das Interesse der Besucher ist so groß, dass die bisherigen Räumlichkeiten zu eng wurden. In dem Dokumentationszentrum werden das Dritte Reich und die Verbrechen der Nationalsozialisten beleuchtet.