09.09.19
Studie prognostiziert dramatischen Lehrermangel
Landkreis Berchtesgadener Land - In ganz Deutschland fehlen Lehrkräfte. Lehrer werden aber gebraucht, wenn das neue Schuljahr morgen starten soll.
Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung sagt, in den kommenden sechs Jahren fehlen allein an Grundschulen über 26.000 Lehrkräfte.
Im Berchtesgadener Land sind heute 35 neue Lehrkräfte für die Grund- und Mittelschulen vereidigt worden. Die neuen Lehrkräfte werden dann ab morgen an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis eingesetzt.
Im Landkreis Traunstein gibt es zum neuen Schuljahr 43 neue Lehrer für 41 öffentliche Grund- und Mittelschulen.
In diesem Jahr ist die Zahl der Erstklässler übrigens leicht gesunken. Im Berchtesgadener Land haben morgen knapp über 830 Schüler ihren ersten Schultag, im Landkreis Traunstein gut 1.450. Ein Grund für den Rückgang ist, so das Schulamt Traunstein, dass in diesem Jahr weniger Migranten-Kindern in die erste Klasse kommen.
Deutschlandweit gibt es über die vergangenen Jahre gesehen mehr Kinder, weil die Geburtenrate gestiegen ist, zusätzlich gibt es Migrantenkinder, die eingeschult werden. Die Kultusministerien haben wohl mit zu alten Zahlen gearbeitet, sodass jetzt vereinbart wurde, dass die Statistiken jährlich aktualisiert werden, sodass die Politik mit realistischen Zahlen den Lehrerbedarf kalkulieren kann.
Viele Lücken in der Lehrerversorgung stopft die Politik mit Quereinsteigern, die zwar Fachwissen mitbringen jedoch kein pädagogisches Wissen - also das "Wie unterrichte ich?" - haben. Bayern Bildungsminister Michael Piazolo sieht die Lage in Bayern entspannter. Er sagt, Bayern habe ausreichend neue Lehrkräfte eingestellt. Der Lehrerverband behauptet seit Jahren anderes.