26.09.18
"Sie wollte nicht an der Diskussion teilnehmen"

Landkreis Traunstein/Berchtesgadener Land - Michaela Kaniber hat die Nase voll. In einem öffentlichen Brief wehrte sich die Ministerin und heimische Landtagsabgeordnete heute gegen einen Eindruck, den Leonhard Straßer, der Sprecher des Agrarbündnisses Berchtesgadener Land/Traunstein erweckt haben soll.
Vergangene Woche fand eine Podiumsdiskussion in Teisendorf zum Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie“ statt. Als Landwirtschaftsministerin das Steckenpferd von Kaniber. Trotzdem war die Ministerin in ihrem Stimmkreis nicht anwesend.
Straßer zeigte sich über die Absage enttäuscht und begründete sie gegenüber dem Reichenhaller Tagblatt mit „sie wolle nicht an der Diskussion teilnehmen“. Kaniber sagte daraufhin: „Das stimmt nicht.“ Aufgrund ihrer Fülle an landesweiten Terminen sei es ihr schlicht nicht möglich gewesen an diesem Termin teilzunehmen. Genau das habe sie auch frühzeitig kommuniziert.
Stattdessen hätte sie ihren Kollegen, den CSU-Landtagsabgeordneten Markus Fröschl empfohlen, der jedoch nicht eingeladen wurde. Des Weiteren stellt Kaniber infrage, ob das Bündnis vielleicht keinen CSU-Vertreter auf dem Podium haben wollte.Im Interview mit der Bayernwelle sagte Kaniber außerdem, dass sie es traurig fände auf welche Art und Weise nun Wahlkampf der anderen Parteien betrieben werde.
Das sieht allerdings nicht nur Kaniber so, sondern auch die anderen Stimmkreisabgeordneten stellten die Fairness im Wahlkampf bei der Veranstaltung in Frage. Nur umgekehrt. Bernhard Zimmer, Stimmkreisabgeordneter der Grünen, sagte beispielsweise gegenüber der Bayernwelle, dass er Verständnis für den vollen Terminkalender der Ministerin habe. Was er allerdings nicht akzeptieren könne: Die Ministerin spreche von fairem Wahlkampf, stelle sich jedoch nicht der inhaltlichen Diskussion mit den Mitbewerbern vor Ort. „Es geht hier exakt um drei Abendtermine, mit je 1 ½ Stunden“, das müsse laut Zimmer einfach drinnen sein.