10.07.24
Nach Schüssen auf Schleuser-Fahrzeug: Verfahren eingestellt
Geflüchteter wurde am Kopf getroffen
Schneizlreuth / Salzburg - Es war eine Verfolgungsjagd wie aus einem Hollywood-Film: Die heimische Grenzpolizei stößt im Dezember 2023 auf ein Schleuser-Fahrzeug – der Fahrer gibt Gas und flüchtet über die Grenze nach Österreich. Im Pinzgau wird er schließlich gestoppt, zwei österreichische Polizisten geben Schüsse ab – es gibt Verletzte. Jetzt ist das Verfahren gegen sie eingestellt worden, wie die Salzburger Nachrichten berichten.
Die Grenzpolizei will das Fahrzeug in Schneizlreuth kontrollieren. Der Schleuser dreht um und flüchtet. Hinter der Grenze übernimmt dann die österreichische Polizei die Verfolgung – der Schleuser versucht mehrfach, das Polizeiauto zu rammen. Für alle Beteiligten herrscht Lebensgefahr: Es ist Winter und die Straße glatt, also gibt ein Polizist Schüsse auf das Schleuserfahrzeug ab. Notwehr, wie jetzt auch das Ermittlungsverfahren ergeben hat. Das Schleuser-Fahrzeug kommt von der Straße ab, der Fahrer flüchtet. Die beiden Beamten setzen ihm nach. Als eine weitere Streife eintrifft, ist die Lage unübersichtlich: Sie wissen nicht, wer geschossen hat. Beim Rückwärtsgehen stolpert eine Polizistin – ein Schuss löst sich aus ihrem Gewehr und trifft einen der Geflüchteten im Kopf. Er wird verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Die Polizistin wird deshalb wegen versuchten Mordes angeklagt, aber wegen der Umstände freigesprochen. Lediglich ihre Probezeit wird verlängert.