10.05.17
Marzoller Kuhglockenstreit ist beendet

(Foto: Bayernwelle)
Update, 11:00 Uhr
Der Kuhglockenstreit von Marzoll ist beendet – bei einem Ortstermin am Vormittag haben sich die beiden Nachbarinnen mit der Bauersfamilie auf einen Kompromiss geeinigt.
Demnach werden die Kühe künftig keine Glocken mehr tragen. Lediglich unberechenbare Kälber werden noch mit Glocken ausgestattet. Das alles auch nur, wenn sich die Kühe mindestens 60 Meter vom Grundstück entfernt aufhalten. Die Bauersfamilie ist den Klägerinnen dabei entgegengekommen. Lärmmessungen haben ergeben, dass die erlaubten Grenzwerte bei weitem nicht erreicht werden.
Der Kuhglockenstreit von Marzoll hat für extrem viel Aufsehen gesorgt. Die beiden Nachbarinnen haben sich wegen des Lärms beschwert und sind vor Gericht gezogen. Zahlreiche Marzoller sind gegen die Frauen auf die Straße gegangen.
Erstmeldung:
Glocken gehören zu Bayern – zumindest in der Kirche. Ob sie auch zu Kühen gehören, das soll heute das Amtsgericht Laufen entscheiden. Der Kuhglockenstreit von Marzoll geht in die nächste Runde. Am Vormittag gibt es einen Ortstermin.
In dem Zivilprozess streiten zwei Nachbarinnen mit einem Bauern. Sie fühlen sich, vor allem nachts, durch das Gebimmel der Kuhglocken massiv gestört. Der Bauer will auf die Glocken aber nicht verzichten, er sagt: das ist Tradition und gehört dazu. Außerdem sorgen sie für die Sicherheit der Kuh. Der Streit ist dann so eskaliert, dass rund 150 Bürger einen Protestzug gegen die Gegener veranstaltet haben. Der soll etwas aus dem Ruder gelaufen sein. Von einem regelrechten Haberfeldtreiben ist die Rede gewesen.
Vor Gericht haben sich die Parteien schließlich auf eine Testphase geeinigt. In der sogenannten Nahzone an den Grundstücken gehen die Kühe ohne Glocke, auf der rund 60m entfernten Wiese dann wieder mit. Funktioniert das, ist alles in Ordnung. Funktioniert das nicht, dann gibt es die Ortsbegehung. Und genau die ist eben heute in Marzoll.