20.11.18
Großes Interesse an Typisierungsaktion

Teisendorf. Die Katholische Landjugendbewegung im Berchtesgadener Land war mit ihrer Typisierungsaktion am Sonntag höchst erfolgreich.
Im Rahmen des Andreasmarktes in Teisendorf haben sich 208 Besucher typisieren lassen. Sie sind jetzt in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei registriert. Leukämiekranke Menschen sind auf Knochenmarkspenden angewiesen. Über die DKMS lässt sich so möglicherweise ein passender Spender finden.
Die DKMS arbeitet daran für jeden Patienten weltweit einen passenden Spender zu finden. Schon acht Millionen Menschen haben sich der Suche angeschlossen und sich registrieren lassen. Schon fast 70.000 Stammzellenspenden gab es bereits für Patienten. Blutkrebs ist die einzige Krebsart, bei der der Spender überlebt. Denn bei einem gesunden Menschen bilden sich die Stammzellen ganz schnell wieder nach und die Entnahme tut auch gar nicht weh.
Wie kann ich mich registrieren lassen?
Das geht ganz einfach mit einem Wattestäbchen. Damit müssen Sie von der Wangenschleimhaut Abstriche machen. Das Wattestäbchen kommt dann zur DKMS und da werden die Untersuchungsergebnisse, dann in die anonyme Datenbank aufgenommen. Da stehen sie dann für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung. Dieses Registrierungsset können Sie online und kostenlos bei der DKMS bestellen.
Was passiert, wenn die Gewebemerkmale passen?
Wenn es auf der Welt irgendwo einen Menschen gibt der ihre Stammzellen gebrauchen kann, bekommen Sie von der DKMS einen Brief. Erst jetzt müssen Sie sich entscheiden, ob Sie wirklich spenden wollen. Die DKMS steht ihnen ab sofort zur Verfügung um jegliche Fragen zu beantworten. Entscheiden Sie sich dann dafür, erfolgt eine Bestätigungstypisierung, bei der werden die Gewebemerkmale nochmal genau geprüft ob sie wirklich passen. Und dann kommt der Gesundheitscheck. Bei dem werden Sie von Kopf bis Fuß geprüft, ob sie auch wirklich gesund sind.
Wie läuft dann die Stammzellenspende ab?
Es gibt zwei Verfahren, die Stammzellen zu entnehmen. Bei 80% ist es die Periphere Stammzellenspende. Das heißt, die Stammzellen werden aus der Blutbahn entnommen. Sie bekommen fünf Tage vor der Spende ein Mittel, das die Anzahl der Stammzellen noch ein bisschen erhöht. Dann wird im Krankenhaus aus dem einen Arm ihr Blut abgenommen, das läuft durch eine Maschine. Da werden die Stammzellen rausgefiltert. Aus der Maschine raus läuft das Blut dann direkt über den anderen Arm wieder in ihren Körper rein. Sie verlieren also kein Blut, es werden wirklich nur die Stammzellen rausgefiltert.
Bei 20% der Spender müssen die Stammzellen über das Knochenmark entnommen werden. Da wird Ihnen unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm Knochenmark entnommen. Die Einstiche sind aber so klein, dass Sie in den meisten Fällen gar nicht genäht werden müssen. Die Risiken beschränken sich hierbei lediglich auf die einer Narkose.
Erfahre ich ob meine Spende Leben gerettet hat?
Ja! Nach etwa drei Monaten kann die DKMS über den Gesundheitszustand des Patienten informiert werden und gibt die Info an Sie weiter. Außerdem können über die DKMS Briefe und Geschenke ausgetauscht werden. Wegen des Datenschutzes, können Sie allerdings erst nach 2 Jahren persönlich mit ihrem genetischen Zwilling Kontakt aufnehmen.