14.01.16
Flüchtlingshelfer kritisieren Aufnahmeverfahren
Sie sind mal richtig sauer: Die Flüchtlingshelfer der Caritas in Freilassing kritisieren das derzeitige Aufnahmeverfahren als inhuman. In einem Bericht des Bayerischen Rundfunks wird es als "Mobbing" bezeichnet. Vor allem Kinder würden unter den Bedingungen leiden, heißt es.
Die aus Österreich einreisenden Migranten sind teils rund 30 Stunden unterwegs, ohne dass sie sich in dieser Zeit ausreichend verpflegen könnten oder Ruhe finden würden, so ein Caritas-Sprecher. Kinder hätten oft durchnässte und schmutzige Hosen, weil ihren Eltern kaum Zeit bleibt, sie zu Toiletten zu bringen, so der Vorwurf.
Außerdem fühlen sich die Helfer übergangen und überflüssig. Hintergrund der Kritik ist, dass das Aufnahmeverfahren seit dem 27. Dezember grundlegend geändert worden ist. Flüchtlinge werden mit Bussen zum Erstaufnahmequartier nach Freilassing gebracht. Von dort geht es weiter zur Registrierungsstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge nach erding. Anschließend geht es mit Bussen wieder zurück nach Freilassing. Mit Sonderzügen werden die Flüchtlinge dann zu Erstaufnahmezentren in Mannheim und Berlin gefahren.
Bisher hatten sich die in Freilassing ankommenden Flüchtlinge rund einen Tag im Erstaufnahmequartier aufhalten können, sodie Caritas. Sie hätten die Möglichkeit gehabt, sich dort auszuruhen, zu essen und für Körperpflege. Eltern hätten sich um ihre Kinder kümmern können.