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12.10.15

Flüchtlinge werfen Ausweise weg

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Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Asylgegner: Am Grenzübergang Freilassing werfen immer wieder Flüchtlinge ihre Ausweise weg. Das berichtet der ORF heute. Sie erhoffen sich so bessere Chancen auf eine Aufnahme in Deutschland - doch das Gegenteil ist der Fall.

Unter den Flüchtlingen an der Grenze bei Freilassing sind auch viele Nicht-Syrer. Sie haben absichtlich keinen Ausweis dabei und geben sich als Syrer aus. So rechnen sie sich grössere Chancen aus in Deutschland Asyl zu bekommen. Laut Polizei fliegt der Schwindel aber fast immer auf. Manfred Ludwig von der Bundespolizei, sagt die Dolmetscher können das meist einordnen, ob es sich um einen Syrer handelt, oder nicht. Konkrete Zahlen gibt es aber nicht. Wer seinen Ausweis wegwirft oder vernichtet macht sich übrigens strafbar, so Ludwig.


Die aktuelle Lage:

Stand 18:00 Uhr:

Ungebrochen hoch sind die Zahlen der Flüchtlinge in Freilassing. Am Nachmittag sind insgesamt 454 Asylbewerber in der Notunterbringung in Freilassing untergebracht gewesen. Rund 1.000 Menschen haben in Salzburg auf den Grenzübertritt nach Deutschland gewartet. Rund 700 Flüchtlinge werden heute noch mit einem Sonderzug von Freilassing Richtung Mannheim weitergeleitet. In der Nacht soll noch einmal 450 Menschen mit dem Zug weiterverteilt werden.

Um die bisherigen Helfer zu entlasten, bitten die Caritas und die Initiative „Freilassing hilft“ um zusätzliche Unterstützung aus der Bevölkerung. Interessierte können sich jederzeit gerne am Infopunkt der Caritas vor der Notunterbringung in Freilassing melden.

Info-Punkt Caritas: Telefonnummer 0152/ 59 65 78 94


Stand 16:00 Uhr:

Eine für Samstag geplante Demonstration erhitzt die Gemüter im Raum Freilassing: Die AfD Bayern hat eine Demo gegen das angebliche „Asylchaos“ in Freilassing angemeldet - so titelt das Bündnis "Freilassing setzt Zeichen". 

Das Bündnis will selbst ein Zeichen setzen. "Für Menschlichkeit und Vernunft", so der Wahlspruch des Bündnisses. Daher sind alle Menschen in der Region aufgerufen, sich am kommenden Samstag an einer Gegenkundgebung zu beteiligen.

Es geht um einen anständigen Umgang mit Flüchtlingen in Freilassing, Bayern, Deutschland und Europa. Die Kundgebung beginnt um 11 Uhr 30. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben.


Stand 15:00 Uhr:

Wie jeden Tag kommen auch heute wieder rund 1.000 Flüchtlinge über die Grenze nach Freilassing. Und diese müssen versorgt werden. Die Versorgung übernimmt das Freiwilligennetzwerk „Freilassing hilft“. Aber die Vorräte sind fast aufgebraucht.

Es werden dringend Lebensmittelspenden in Freilassing benötigt. Vor allem Bananen, Äpfel, Milchbrötchen und Schoko-Croissants sowie Schokoriegel werden gebracht. Auch stilles Wasser in 0,5 Liter-Flaschen wird dringend benötigt. Außerdem brauchen die Freiwilligen dringend Hygieneartikel wie Feuchttücher und Tempos.

Die Spenden können in der Bahnhofstraße 7 in Freilassing abgegeben werden. Wer Geld für die Flüchtlingshilfe spenden möchte, findet die Kontodaten auf unserer Internetseite bayernwelle.de.

 

Spendenkonto "Freilassing hilft":

Verein Europäischer Zwillings- und Mehrlingsfamilien e. V.
Spendenkonto: VR RB Oberbayern Südost
IBAN: DE 787 109 000 000 002 310 45
BIC: GENODEF1BGL
Verwendungszweck: “FreilassingHilft”


Stand 06:00 Uhr:

Jeden Tag das selbe: Seit vier Wochen gibt es an der Grenze bei Freilassing kaum Änderungen. Rund 1.700 Flüchtlinge haben gestern Nachmittag auf Salzburger Gebiet auf den Grenzübertritt nach Deutschland gewartet. Sie werden gruppenweise von der deutschen Bundespolizei aufgenommen, kontrolliert und in die Freilassinger Notunterbringung gebracht.

Zudem sind 700 Frauen, Männer und Kinder mit einem Sonderzug vom Bahnhof Freilassing Richtung Mannheim weitergeleitet worden. Ein weiterer Sonderzug für 400 Menschen ist in der vergangenen Nacht eingesetzt worden.

Im Strassenverkehr über die Saalachbrücke gibt es aktuell kaum Einschränkungen – auch von Salzburg in Richtung Freilassing. Seit dem Wochenende sind auch die Geh- und Radwege auf der Saalachbrücke wieder frei. Die bisher aufgestellten Absperrgitter sind beseitigt worden.


Weiter Warten auf DB-Züge

Und es heißt weiter warten: Eigentlich hätten ab heute die Züge der deutschen Bahn wieder über die deutsch-österreichischen Grenze fahren sollen. Das tun sie aber nicht! Wie die Deutsche Bahn mitgeteilt hat, ist die Sperrfrist erneut um eine Woche bis zum 18. Oktober verlängert worden.

Ursprünglich ist angekündigt gewesen, dass die Züge schon am vergangenen Montag wieder fahren hätten sollen. Dann ist der heutige Montag als Sperrfrist angesetzt gewesen. Und jetzt ist die Frist erneut um eine Woche verlängert worden. Ob die Züge zwischen Freilassing und Salzburg ab dem 19. Oktober wieder fahren, ist allerdings noch nicht klar. Schon seit vier Wochen fahren keine Züge der Deutschen Bahn mehr zwischen Freilassing und Salzburg. Grund Grund sind die Flüchtlingskrise und die damit verbundenen Grenzkontrollen. Die Züge des Meridian fahren dagegen seit vergangenem Donnerstag wieder in beide Richtungen über die Grenze.


Infoabend über Flüchtlingssituation

Der Flüchtlingsstrom stellt viele Kommunen vor große Herausforderungen. Wie geht es in Freilassing weiter? Dazu findet am Abend eine Infoveranstaltung im Freilassinger Rathaussaal statt.

Seit Wochen müssen die Freilassinger Bürger mit dem stockenden Verkehr und der hohen Polizeipräsenz leben. Außerdem ist der öffentliche Nahverkehr momentan aus dem Takt. Auch den Einzelhändlern fehlen die Kunden aus Österreich. Aber das hat sich ja in den vergangenen Tagen wieder etwas gebessert.

Auf der Infoveranstaltung am Abend werden verschiedene Themen rund um die Flüchtlinge angesprochen. Infomieren werden Vertreter der Regierung von Oberbayern, des Landkreises, der Caritas und der Polizei und natürlich Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher. Auch ein Vertreter von Freilassing hilft wird vor Ort sein.

Die Infoveranstaltung findet im Freilassinger Rathaussaal statt. Beginn ist um 19 Uhr.


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