20.10.19
20 Jahre Dokumentation Obersalzberg
Berchtesgaden - Die Dokumentation auf dem Obersalzberg feiert am Sonntag 20-jähriges Jubiläum. Ein Ort mit dunkler Vergangenheit.
Der Obersalzberg war zu Zeiten des Dritten Reiches Hitlers zweiter Regierungssitz. Dort hat das NS-Regime den Angriffskrieg aus Polen und viele weitere Grausamkeiten geplant. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war die US-Army dort stationiert - bis Mitte der 90er. Der Freistaat Bayern entschied sich danach, auf dem Obersalzberg neben einem Hotel auch eine Dokumentation zu bauen - eine Ausstellung, die an die Nazizeit und ihre Opfer erinnern sollte.
Damals zum Start 1999 konnte niemand ahnen wie groß die Nachfrage sein könnte, mit 30.000 bis 40.000 Besuchern im Jahr haben die Verantwortlichen damals kalkuliert. Inzwischen sind es teilweise 170.000 Besucher im Jahr – Einheimische, Urlauber und vor allem viele Schulklassen. Im Sommer 2019 begrüßte die Dokumentation ihren 3millionsten Besucher. "Eine Erfolgsgeschichte", sagte Landrat Georg Grabner bei einem Festakt am Sonntag. Bayerns Finanzminister Albert Füracker sagte, diese kritische Aufarbeitung sei wichtiger denn je - in einer Zeit, in der Antisemitismus und rechte Tendenzen wieder zunähmen und die Sprache verrohe.
Aktuell wird die Dokumentation gerade erneut erweitert. 2021 soll die Erweiterung mit neuer Dauerausstellung "Idyll und Verbrechen" eröffnen können.
Zum großen 20-Jahr-Festakt am Sonntag (20. Oktober) gibt es für die Besucher den ganzen Tag freien Eintritt, kostenlose Führungen und einen Blick hinter die Kulissen.