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24.04.19

„Die Gumpen sind die Gefahr. Nicht der Foto-Tourismus!“

Badeunfall Königssee
© BRK BGL

Berchtesgaden - Sie ziehen immer mehr Menschen in ihren Bann: die Gumpen am Königsbachfall im Nationalpark Berchtesgaden. Die wassergefüllten Felsbecken sind mittlerweile vor allem ein beliebter Bade- und Foto-Hotspot für Einheimische und Touristen. Durch das Teilen der Gumpen-Bilder in den sozialen Netzwerken, werden immer mehr Menschen dorthin gelockt. Doch vergangenen Dienstagabend sind genau dort jetzt zwei junge Männer im Alter von 21 Jahren verstorben. Ob die beiden Opfer des immer stärker werdenden Foto-Tourismus wurden?

Bereits in der Vergangenheit wurde diese Art des Tourismus immer mehr kritisiert. Die Menschen sind bereit für ein perfektes Foto an immer gefährlichere Orte vorzudringen. Dabei lassen sie die Naturgewalten oftmals außer Acht. Ulf Dworschak vom Nationalpark Berchtesgaden sehe hier keinen Zusammenhang. Er sagte auf Nachfrage der Bayernwelle: Nicht der Foto-Tourismus sei das Problem, sondern die unterschätzte Gefahr der Gumpen. „Das gefährlichste an den Gumpen um diese Jahreszeit ist die starke Wasserführung“, erklärt Dworschak. Außerdem komme noch das sogenannte „Weißwasser“ hinzu. Dabei handle es sich um ein Gemisch aus Wasser und Luft, bei dem die spezifische Dichte geringer sei als im normalen Wasser. „Der unbedarfte Schwimmer würde erleben, dass sich dieses Wasser ganz anders verhält als normales Wasser“, fügt Dworschak weiter an. Die jungen Menschen hätten nicht ahnen können, was sie in dem „tosenden Kessel mit dem besonderen Wasser“ erwarten würde.

Der Nationalpark-Mitarbeiter vermutet, dass vielmehr Unkenntnis zu dem tragischen Unfall geführt habe. Dworschak ist aber auch der Meinung, dass sich viele Menschen dieser enormen Naturkräfte nicht bewusst seien. Das Einzige, was man laut Ulf Dworschak tragischerweise aus diesem Unglück lernen könne: „Man muss extrem vorsichtig bei Wildbächen sein. Vor allem wenn sie stark strömen.“

Ob der Nationalpark Berchtesgaden schon einmal überlegt habe den Königsbachfall abzusperren – auch im Hinblick auf den zunehmenden Foto-Tourismus? Ulf Dworschak erklärte gegenüber der BAYERNWELLE, man könne keine Wildbäche in den Alpen absperren. „An dieser Stelle sind schon Schilder mit Hinweis auf Lebensgefahr“, so Dworschak. Die würden sich zwar in erster Linie auf das Gehen im steilen Gelände beziehen. Wobei die beiden verunglückten Männer noch nicht einmal in „groß gefährlichem“ Gelände gewesen seien.

„Es gibt aktuell noch gar keine Hinweise, dass es zwischen dem vergangenen tödlichen Unfall und dem Foto-Tourismus irgendeinen Zusammenhang gibt.“ Deshalb halte Dworschak eine Absperrung dieses Bereichs im Moment als eine Überreaktion. Er überlasse zunächst der Kriminalpolizei die Ermittlungen. Sie solle die wahre Ursache herausfinden, was die beiden jungen Männer tatsächlich zu den Gumpen - und auch zu ihrem Tod am Königsbachfall – geführt habe.

Angelina Kwoczalla



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