11.08.22
Die Gletscher schmelzen immer schneller

Berchtesgadener Land - Das bisher sehr warme Jahr 2022 hat das Abschmelzen der bayerischen Gletscher noch einmal weiter beschleunigt. Das gilt laut Experten auch für die beiden Gletscher in den Berchtesgadener Bergen: den Watzmann- und den Blaueisgletscher.
Die Klimaerwärmung setzt den fünf bayerischen Alpengletschern schon seit Jahren zu. Aber dieses Jahr könnte ihnen vielleicht den Rest geben: Das haben mehrere Gletscherforscher jetzt der Nachrichtenagentur dpa mitgeteilt. Der Sommer war bisher fast durchgehend heiß – ohne Kälteeinbrüche und mit wenig Niederschlag. Vor allem der Saharastaub im Frühjahr habe sich aber auf den Gletschern abgelegt und das Schmelzen beschleunigt, sagt auch BAYERNWELLE-Wetterexperte Christian König: "Wenn sich dieser Staub auf den Schnee legt, dann dunkelt der Schnee ab und wird dadurch mehr aufgewärmt als sonst, wenn der weiße Schnee die Sonnenstrahlen zurückschickt." Schon in wenigen Jahren könnten die letzten bayerischen Alpengletscher in den Berchtesgadener Alpen und im Zugspitzbereich geschmolzen sein, befürchten die Gletscherforscher.
Das hätte dann auch gravierende Auswirkungen für die Menschen im Tal. Denn wenn kein Wasser von den Gletschern mehr ins Tal fließen kann, dann könnte dort das Wasser knapp werden – für die Landwirtschaft und die Wasserversorgung.