15.03.18
„Als Dank und Anerkennung für besonderes Ehrenamt“

Foto: Bayernwelle
Bad Reichenhall – „Was wäre unsere Gesellschaft, unsere Heimat, wenn es sie nicht gäbe: die Ehrenamtlichen“. Mit diesen Worten überreichte Landrat Georg Grabner am Nachmittag das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten an zwei Menschen aus der Region: Anna Glossner aus Berchtesgaden und Werner Bauregger aus Schneizlreuth.
Egal ob aktives Gründungsmitglied des katholischen Frauenbundes in Berchtesgaden, Pfarrgemeinderätin oder Unterstützerin der heimischen Caritas: Anna Glossner wird des Ehrenamts, auch nach über 50 Jahren, einfach nicht überdrüssig. Auch wenn Sie sich jetzt nicht mehr als Pfarrgemeinderätin aufstellen ließ, damit „auch mal die Jungen drankommen“, ist Glossner nach wie vor schwer im ehrenamtlichen Geschäft tätig.
Im Volksmund bekannt als „Nachtwächterin“ oder einfach nur als „die Glossnerin“ vermittelt sie zum Beispiel auch heute noch die Geschichte der Marktgemeinde Berchtesgaden mit viel Freude und außerordentlichem Engagement. Besonders viel Freude bereite ihr aber rückblickend die Arbeit mit Senioren, Kranken und Behinderten. Die Umarmung, die sie jedes Mal von diesen Menschen bekomme, wenn sie nur einen Käsekuchen vorbeibringe, sei einfach „kolossal“.
Auch Werner Bauregger blickt auf viele Jahre Ehrenamt zurück: Bereits über 15 Jahre ist er unter anderem als Heimatpfleger aktiv, archiviert dabei unzählige Bilder und Akten, möchte Brauchtum und Tradition seiner Heimat aufrechterhalten und an die nächste Generation weitergeben. Beim Blick auf die Tradition verliert er jedoch nicht die Jüngsten aus dem Auge: seit rund zwei Jahren engagiert er sich beispielsweise für die Errichtung und Gestaltung eines Lehr-Waldweges für Kinder.

wurde unter anderem als Heimatpfleger geehrt.
„Das Ehrenamt nimmt tatsächlich viel Zeit in Anspruch“, jedoch ist Bauregger der Meinung, dass sich das Wirken in der Gemeinschaft auch immer für das eigene Leben auszahle. Vor allem die Jungen müssten lernen, dass es nicht nur richtig ist „Individualist zu sein, nur seins zu machen“.
Ob ihre ehrenamtliche Tätigkeit am Ende überhaupt der Rede wert und das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten überhaupt nötig sei? „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht überrascht gewesen wäre und mich riesig gefreut hätte“, so Anna Glossner. Aber am Ende ist auch sie der Meinung: Ehrenamtliche Arbeit zahle sich vor allem für Einen aus - denjenigen der sie selbst macht.
Angelina Kwoczalla, BW-Redaktion