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07.08.23

Mädchen
©pixabay

Inobhutnahme: Im Sinne des Kindeswohls

Region - Wenn Kinder in der Familie vernachlässigt oder missbraucht werden, dann treten auch bei uns zwischen Chiemsee und Königssee die Jugendämter auf den Plan. Bundesweit hat es im vergangenen Jahr so viele dieser sogenannten „Kindeswohlgefährdungen“ gegeben wie noch nie, sagt das Statistische Bundesamt. In so einem Fall nehmen sich die Jugendämter des Kindes an - aber auch in anderen Fällen.

66.000 mal haben Deutschlands Ämter vergangenes Jahr Kinder in Obhut genommen. Diese Maßnahme geschieht immer im Sinne des Kindeswohls. Was dazu führt und alle weitere Hintergründe hat uns Frau Birgit Schlachtbauer vom Landratsamt Traunstein im BAYERNWELLE-Interview mitgeteilt.

2022 ist deutschlandweit ein hoher Anstieg der Inobhutnahmen zu verzeichnen. Dies ist besonders auf eine erhöhte Anzahl zugereister Minderjähriger ohne Begleitung zurückzuführen. Knapp 30.000 Unter-18-Jährige betrifft dies. Eine etwa ebenso große Anzahl an Kindern wurde aufgrund der Kindeswohlgefährdung zumindest für wenige Tage in Obhut genommen. Weitere 8.000 Kinder baten von sich aus um Inobhutnahme.

Bei einer Inobhutnahme wohnt das Kind nicht mehr zu Hause. Generell ist diese Maßnahme ein drastischer und finaler Schritt. Er geschieht immer im Sinne des Kindeswohls. Sofern möglich, bemüht sich auch das Jugendamt Traunstein darum, diesen Schritt zu vermeiden. Dazu arbeitet das Jugendamt vorbeugend mit den entsprechenden Familien zusammen. Bestenfalls werden nötige Änderungen und Verbesserung innerhalb des Haushalts vorgenommen. Oft gelingt dies bereits erfolgreich. Andernfalls kommt es zur Inobhutnahme. Bundesweit dauert diese in vielen Fällen "nur" eine oder zwei Wochen. Jede zehnte Inobhutnahme in Deutschland dauert jedoch drei Monate und damit vergleichsweise lang.

Besonders bei kleineren Kindern bemühen sich die Eltern sehr darum, diese wiederzubekommen. Dafür müssen innerhalb der Familie entsprechende Dinge verbessert werden. Auf der einen Seite tut solch eine Pause für das Kind und die Eltern teilweise gut, um durchzuatmen und Abstand zu bekommen. Andererseits fühlen beide - trotz des Ärgers - eine emotionale Verbindung und auch Sehnsucht oder Heimweh.

Das Landratsamt geht generell jedem Hinweis auf Kindeswohlgefährdung nach. Typischerweise kommen diese von Erziehern aus dem Kindergarten, der Schule, aus Vereinen, Nachbarn bzw. generell aus dem sozialen Umfeld.

Ursachen für das Verhalten der Eltern können z.B. in Suchtverhalten oder psychischen Erkrankungen liegen. So etwas lässt sich häufig auch nicht von heute auf morgen lösen. In anderen Fällen haben die Eltern Therapien nicht angetreten, holen sich keine Hilfe oder sind mit mehreren Kindern überfordert.

Leider ist zu beobachten, dass das Verhalten der Eltern auch auf die Kinder abfärbt und diese beeinträchtigt. Zu beobachten ist, dass die betroffenen Kinder nicht immer Freunde haben oder dass der Erfolg in der Schule ausbleibt. In anderen Fällen zeigt sich aggressives oder phlegmatisches Verhalten. Zurückgezogenheit, Alkohol- oder Drogenkonsum, ein fehlender Schlafrhythmus oder fehlende aufgezeigte Grenzen sind andere Folgen.

Die Gesamtsituation ist auch für die Eltern eine Herausforderung. Für deren Unterstützung gibt es im Landkreis Traunstein Kindergruppen, Müttercafés oder auch Erziehungshilfen.

Weitere Infos finden Sie beim Statistischen Bundesamt oder beim Jugendamt Traunstein.

 

 



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