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28.11.23

Der Gastronomie geht die Puste aus

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion in Siegsdorf
 ©​ ​BAYERNWELLE

Siegsdorf - Was passiert, wenn es im Ort kein Wirtshaus mehr gibt? Wo gehen Touristen dann zum Essen hin? Wo feiern Einheimische Geburtstage, Hochzeiten oder treffen sich mit Freunden? Mit all diesen Fragen haben sich Experten aus Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie bei einer Podiumsdiskussion in Siegsdorf vergangene Woche befasst. Thema war: „Tourismus und Kultur ohne Gasthaus?“

Die Lage der Gastronomie ist ernst. die Nachwehen der Corona-Pandemie, Preissteigerungen, Mitarbeitermangel – und jetzt will die Bundesregierung auch noch die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent anheben. Das könnte für viele Wirte aber das endgültige Aus bedeuten. Deshalb forderte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Veranstaltung, dass der Steuersatz auf Speisen weiterhin auf 7 Prozent bleiben solle. Einen Tag nach der Diskussion in Siegsdorf brachte Bayern auch eine entsprechende Initiative in den Bundesrat – dieser lehnte den Vorstoß aber ab. Und so werden sich die Gastronomen wohl oder übel damit abfinden müssen, dass sie ab dem kommenden Jahr 12 % mehr von ihrem Umsatz abgeben müssen. Für Kaniber ist das aber ein ganz klarer Fehler, den die Ampel-Regierung hier begeht: Durch die Anhebung der Mehrwertsteuer werden viele Betriebe schließen müssen, und das werde am Ende zu weniger Steuereinnahmen für den Staat führen, weil dadurch auch Umsatz- und Gewerbesteuern wegfielen.

Das bestätigte auch Rudi Zeif, Gastwirt und Betreiber des Sailer Kellers in Traunstein. Seiner Meinung nach gibt es keine andere Alternative für die Wirte, die höheren Steuern auf die Gäste umzuschlagen. Denn so bedauerlich das wäre, hätten viele Gastronomen keine andere Wahl – durch die Preissteigerungen bei Lebensmittel und Energiekosten, aber auch in den Personalkosten gäbe es für die Wirte keinen Spielraum mehr. Aber auch das wird weitreichende folgen haben: Wenn der Restaurantbesuch teurer wird, werden viele Menschen in Zukunft seltener, oder gar nicht mehr Essen gehen – der Beginn einer Abwärtsspirale.

Für ihn gibt es aber noch weitere Baustellen in seiner Branche: So brauche es flexiblere Arbeitszeitmodelle, und Überstunden müssten geringer besteuert werden. In einem fiktiven Beispiel nannte er eine alleinerziehende Mutter, die von Freitag bis Sonntag gerne ihr Wochenpensum von 40 Stunden abarbeiten möchte – dies aber aufgrund der gesetzlichen Lage nicht kann.

Doch das drohende Wirtshaussterben hat auch unabsehbare Folgen für den Tourismus in der Region, wie Bartl Irlinger von den Privaten Gastgebern im Chiemgau (Veranstalter der Podiumsdiskussion) erläuterte: Wenn es in einem Ort kein Gasthaus mehr gäbe, würden langfristig auch die Touristen in andere Orte abwandern – und somit könnte der Ort, oder sogar eine ganze Region touristisch ins Abseits geraten.

Aller Ansicht nach wird die Erhöhung der Mehrwertsteuer im neuen Jahr aber kommen. Wie vielen Wirten und Betrieben dadurch das aus droht, lässt sich aktuell schwer sagen. Doch angesichts der aktuell sowieso bereits angespannten Lage können sich viele Gastronomen nicht vorstellen, wie es ab dem Jahreswechsel für sie weitergehen soll.



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