31.08.17
Warum CSU und CDU manchmal eins sind
Bald steht die Bundestagswahl an und viele in Bayern fragen sich da wahrscheinlich, warum wir nur die CSU und nicht die CDU wählen können, am Ende dann aber doch alles irgendwie in einen Topf wandert. Warum sind CSU und CDU manchmal eins?
Naja, wirklich eins sind sie nicht. Zumindest nicht dann, wenn "eins sein" von "einig sein" kommt. Das sind CSU und CDU manchmal nämlich so gar nicht. Trotzdem bilden sie auf der Bundesebene gemeinsam die Union.
Die CSU in Bayern und die CDU sind seit 1949 – also seit Gründung der Bundesrepublik – auf Bundesebene miteinander verheiratet. Die Schwesternparteien haben eine Fraktionsgemeinschaft für den Bundestag gegründet. Das dürfen sie, weil sie die gleiche politische Grundlage vertreten und deshalb in keiner Konkurrenz stehen. Grund für die Fraktion ist ganz einfach das „Mehr“ an Stimmen.
Ein einziges Mal ist die Fraktions-Ehe der beiden Parteien auf der Kippe gestanden: 1976, nach der verlorenen Bundestagswahl, hat die CSU-Landesgruppe unter Franz Josef Strauß Schluss gemacht. Nur drei Wochen später die große Rückruderaktion: die CDU hatte angedroht in Bayern eine eigene Landesgruppe zu gründen und die CSU-Wähler streitig zu machen. Seither sind CSU und CDU wieder – mal mehr mal weniger – glücklich in Berlin verheiratet.