18.07.17
Georg Ratzinger spricht zum Skandal bei den Domspatzen
Jetzt hat sich auch der ehemalige Leiter der Regensburger Domspatzen Georg Ratzinger zum Missbrauchsskandal geäußert – vor seiner Zeit als Kapellmeister hat er mit seinem Bruder Joseph in Traunstein gewohnt.
Ratzinger hat in einem Interview im Bayrischen Rundfunk die Aufklärung des Skandals als Irrsinn bezeichnet. Nach mehr als 40 Jahren ist das Thema für ihn erledigt. Dagegen hat ein ehemaliges Mitglied der Domspatzen schlimme Prügelszenen geschildert und wie Ratzinger darüber gelacht hat.
Wenig später hat der 91-jährige seine Aussagen relativiert. Es ist richtig, alle Beschuldigungen rückhaltlos aufzuklären, heißt es in einer Stellungnahme des Bistums. Georg Ratzinger hat nach seiner Zeit in Traunstein den Knabenchor von 1964 bis 1994 geleitet.
Ein unabhängiger Gutachter hat einen Bericht vorgelegt, demzufolge bis zu 700 Domspatzen von Priestern und Lehrern körperlich oder sexuell missbraucht worden sein. Daraufhin hat Ratzinger in einem Interview mit der Passauer neuen Presse bestritten, davon gewusst zu haben. Der Gutachter widerspricht dem und sagt, Ratzinger habe sehr wohl von den Übergriffen gewusst.