31.08.17
Kein Nachwuchs mehr in Metzgerbetrieben!
Laufen: Erst letzte Woche kam die offizielle Meldung - sowohl Metzger- als auch Bäckerbetriebe kämpfen um ihre Existenz! Der Grund: Es gibt keinen Nachwuchs mehr. Das ist auch für die heimischen Metzgerbetriebe ein großes Problem: Michael Kosak, Metzger und Chef der Metzgerei Spitzauer in Laufen/Leobendorf hat mit Auszubildenden schon vor mehreren Jahren abgeschlossen.
Es gebe nicht einmal mehr Leute, die in diesen Beruf hineinschnuppern wollen, so Kosak. Als er vor knapp fünf Jahren selbst auf die Suche nach Auszubildenden ging, schloß er schnell mit dem Gedanken ab passenden Nachwuchs zu finden. Sowohl im Verkaufsbereich als auch im Metzgerhandwerk habe es keine einzige Bewerbung auf seine Stellenausschreibung gegeben. Anstelle dessen konzentrierte er sich darauf bereits existierendes Fachpersonal einzustellen. Dies ist zwar schon älter, Kosak sei aber trotzdem sehr zufrieden mit seiner momentanen Personalstrutkur.
Warum keiner mehr das Metzgerhandwerk erlernen möchte, das ist für Kosak auch nicht ganz nachvollziehbar. Jedoch sieht er die Konkurrenz vor allem in den größeren heimischen Betrieben, die bei den Auszubildenden einfach schon mit einem höheren Gehalt punkten können: " 1000 Euro im ersten Lehrjahr, das kann sich halt ein regionaler Metzger einfach nicht leisten", sagte Kosak im Bayernwelle-Interview. Seines Wissens nach haben im vergangenen Jahr nur drei Metzgergesellen und fünf Verkäuferinnen ihre Ausbildung abgeschlossen, das werde in Zukunft noch ein größeres Problem werden, so Kosak.
Jedoch sei die Ausbildung zum Metzger spannend und abwechslungreich - es gehe dabei nicht immer nur ums Schlachten, sondern auch darum Produkte zu verfeinern, weiterzuentwickeln und neue Trends aufzuspüren. Hier erwähnte Kosak beispielsweise den Burger-Paddy. Davon produziere er mittlerweile hunderte, da die Nachfrage das verlange. Das heißt trendsetten im Lebensmittelbereich ist ein weitläufiger und vor allem kreativer Beruf.
"Wer Metzger werden will, der muss einfach Spaß an Lebensmitteln haben. Interesse für den Beruf mitbringen, das ist einfach das Wichtigste." Wer also genau dieses Interesse für die Materie hat, der darf sich jederzeit gerne bei Kosak in der Metzgerei Spitzauer melden, um einmal in das Metzger-Handwerk hineinzuschnuppern.
Angelina Kwoczalla, Bayernwelle-Redaktion