19.10.16
Erschreckende Zahl der Krankenhausinfektionen
Eine erschreckende Studie: 90.000 Patienten sterben pro Jahr in europäischen Krankenhäusern. Das liegt aber nicht nur an den grundsätzlichen Hygiene-Mängeln, sagt die Studie. Das liegt vor allem an den vielen Krankenhaus-Infektionen!
Diese Studie hat rausgebracht: pro Jahr sind es in Europa mehr als 2,5 Millionen Infektionen. Am häufigsten sind das Lungenentzündung, Sepsis - also Blutvergiftung und Harnswegs- und Wundinfektionen. Rund 90.000 Menschen sterben an diesen Krankenhausinfektionen pro Jahr. Das ist schon eine erschreckende Zahl für die 2010er Jahre…
Und wie sieht's in Deutschland aus?
Petra Gastmeier, das ist die Direktorin des Nationalen Referenzzentrums, sie überwacht die Krankenhausinfektionen an der Berliner Charité, schätzt: pro Jahr in Deutschland kommt die Zahl der Infektionen auf rund 500.000. Und an diesen Infektionen sterben in Deutschland geschätzt rund 15.000 Patienten. Interessant ist, was Gastmeier sagt: bestimmt 1/3 dieser Infektionen wären durch bessere Hygiene vermeidbar…
Welche Keime kennen wir?
Am häufigsten hören wir von den Keimen EHEC, ESBL und MRSA. Das sind sogenannte multi-resistente Keime. Das heißt: ihre Entwicklung ist so weit fortgeschritten, dass selbst Antibiotika die Bakterien nicht mehr bekämpfen kann. Deshalb sind sie besonders aggressiv und gefährlich.
Und warum gibt es diese Keime vor allem in Krankenhäusern?
Weil wir sie dort hinbringen - als Besucher und vor allem als Patient. Vor allem bei den Patienten ist das Immunsystem durch die Krankheiten und Operationen so geschwächt, dass die Keime da besonders gerne angreifen.
Und wie verbreiten sich die Keime?
Durch uns selbst. Wir tragen sie vor allem an den Händen - so tragen wir sie durch das Krankenhaus und reichen sie weiter. Beim Händeschütteln, an den Türklinken... Und um genau dieses Übertragen der Keime einzuschränken, sind in den Kliniken auch überall die Desinfektionsmittel-Spendern angebracht. Und indem wir regelmäßig und gründlich unsere Hände desinfizieren können wir uns selbst auch am besten schützen.
Katja Ilnizki - Nachrichtenredaktion