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26.04.17

EduGlobe - Mit Schulheften gegen die Armut in Ostafrika

Eduglobe 7
v.l. Leo Wolfgruber, Giulie Hettrich
und Andrej Safundzic

Was wir wollen, ist nachhaltig Bildung in Afrika schaffen" - ein großes Ziel, das sich rund zehn junge Erwachsene gesteckt haben und seit dem Frühjahr 2016 gemeinsam verfolgen.

Die ursprüngliche Idee kam dabei vom 20-jährigen Andrej Safundzic aus Bad Reichenhall. Nachdem er sich viel mit dem Flüchtlingsthema auseinandersetzte, ist in ihm das Bewusstsein für die problematischen Verhältnisse in den Entwicklungsländern immer mehr gewachsen. Sein Fazit: „Bildung ist der erste Schritt aus der Armut und wir wollten nicht immer nur philosophieren ,wie die Studenten das eben immer so tun, sondern wir wollten wirklich machen."

Daraufhin wurde die Hilfsorganisation Eduglobe ins Leben gerufen: „Eduglobe steht zum einen für das englische Wort education, also Bildung, und globe steht für den Globus, also die Erde. Wir stehen dafür Bildung auf der ganzen Welt zu verbreiten", so Leo Wolfgruber aus Bad Reichenhall, ebenso Mitglied der Hilfsorganisation Eduglobe.

Doch - die Welt ist groß: wo fängt man da an und vor allem auf welche Art und Weise kann man am besten helfen? Die Studenten haben daraufhin viel recherchiert, sich mit anderen kleinen Hilfsorganisationen in ganz Deutschland vernetzt und sind am Ende bei dem Entschluss angelangt: wir wollen in Ostafrika das Prinzip des Schulunternehmens einführen.

„Das heißt, wir gehen in Schulen an Uganda und führen dort ein sogenanntes Schulunternehmen ein. DIe Kinder produzieren dort selbst Schulhefte, leiten das ganze Unternehmen vom Marketing bis zur Logistik." Die eigens produzierten Schulhefte werden dann wiederum von den Schülern an größere Abnehmer verkauft. Durch die Einnahmen können die Kinder sich dann einen Teil ihrer Schulgebühren selbst finanzieren.

Wer nun denkt - Unternehmensführung beansprucht doch viel Zeit! - der liegt falsch: „Wir wollen dort keine Kinderarbeit hinbringen, das heißt unsere Schulhefte haben einen ziemlich hohen Gewinn. Die Schüler müssen nur 2 Stunden in der Woche dieses Unternehmen führen und können sich dadurch 25 % der Schulgebühren finanzieren." so Andrej Safundzic. Die Idee der Schulheft-Produktion kam dabei von einem Lehrer in Ostafrika - der meinte Schulhefte sind in Afrika sehr teuer, wir brauchen günstigere Hefte. Daraufhin machten sich die Studenten wiederum bei Buchbindern schlau und entwarfen ein Konzept für die Produktion günstigerer Schulhefte.

Das eigentliche Ziel des Schulunternehmens soll es übrigens sein den Schülern in Afrika intelligentes und vor allem effizientes Arbeiten näherzubringen. Aufgrund riesiger Schulklassen sei interaktiver Unterricht dort einfach nicht möglich, so Safundzic. Deshalb haben die jungen Erwachsenen ebenso das Unterrichtsfach „Life Skills" an die ostafrikanischen Schulen gebracht - die Schüler sollen sowohl wirtschaftliche als auch spezielle Lebens-Kompetenzen erlernen, die das bestehen auf dem Arbeitsmarkt erleichtern.

Im Herbst vergangenen Jahres machte sich dann eine erste kleine Gruppe von Deutschland aus nach Uganda auf, um die Idee des Schulunternehmens auch tatsächlich umzusetzen. Nachdem dieser erste Versuch mit Erfolg gekürt war, ist es dann im Februar diesen Jahres wieder nach Uganda gegangen. Eine Sache hat sich jedoch im Laufe der Zeit verändert - die Gruppe um Andrej Safundzic ist gewachsen. So ist zum Beispiel die 19-jährige Guilie Hettrich mit ins Boot gehüpft: "Ich hab' einfach gesehen wie viel es zu tun gibt und wollte mit dabei sein!" Daraufhin ist sie von Februar bis März direkt mit nach Uganda gekommen und hat überall dort mit angepackt, wo es etwas zu tun gab.

Als Abschluss bemerkte Andrej Safundzic, dass sich die Hilfsorganisation Eduglobe ein großes Ziel gesteckt hat: „Im Januar 2019 wollen wir an ingsegsamt fünf Schulen in Ostafrika sein, an denen die Idee des Schulunternehmens von ganz alleine funktioniert."

Sie wollen mehr über die Hilfsorganisation Eduglobe erfahren, oder sogar selbst mithelfen? Dann finden Sie alle Informationen hier.

Angelina Kwoczalla - Bayernwelle-Redaktion

Andrej Safundzic über die Organisation EduGLobe:

 

 



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