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23.09.15

Belastungsgrenze ist erreicht

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Stand: 17:00 (Pressemitteilung BRK-Kreisverband BGL):

Seit mittlerweile zehn Tagen sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), des Malteser Hilfsdienstes (MHD), des Technischen Hilfswerks (THW) und der Caritas mit großer Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr und ehrenamtliche Helferkreise im Dauereinsatz, um die medizinische Versorgung, Verpflegung und Betreuung tausender Flüchtlinge sicherzustellen, die von Salzburg aus zu Fuß oder per Bahn in Freilassing stranden und dort mehrere Stunden bleiben müssen, bis sie per Bus und Bahn in andere deutsche Städte weiter verteilt werden.

„Alles was wir hier leisten, richtet sich ausschließlich nach dem Maß der Not. Wir haben rund um die Uhr für alle anfallenden Aufgaben einen Schichtdienst eingerichtet und können noch bis kommenden Sonntag Personal garantieren; danach ist unsere Belastungsgrenze in der Region definitiv erreicht“, erklärt Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter, der aktuell mit seinem Führungsstab auf Hochtouren arbeitet und überregionale Unterstützung durch Einsatzkräfte aus anderen Landkreisen organisiert, die Situation aber dennoch nüchtern einschätzt: „In Bayern gibt es derzeit ja mehrere Asyl-Brennpunkte und das Oktoberfest, so dass sich die heimischen Freiwilligen nicht vollkommen aus den Großeinsatz ausklinken werden können. Wir planen aber eine Pause für die Einsatzkräfte aus dem Berchtesgadener Land und Traunstein, die während der letzten zehn Tage alles gegeben haben.“

Die Einsatzkräfte der BRK-Bereitschaften, der BRK-Wasserwacht und des MHD lösen sich aktuell dreimal am Tag nach Acht-Stunden Schichten ab; sie stellen die Verpflegung und Unterkunft sicher, kümmern sich zusammen mit Ärzten um die medizinische Eingangsuntersuchung in der Halle an der Sägewerkstraße und stellen den Sanitätsdienst für den gesamten Einsatz im Raum Freilassing sicher. Alle Aufgaben, Anfragen und Arbeiten koordiniert ein seit Freitag in der BRK-Kreisgeschäftsstelle eingerichteter und rund um die Uhr besetzter Führungsstab von BRK und MHD, der ein gemeinsames Einsatz- und Lagezentrum betreibt.

Der tagelange Einsatz belastet die freiwilligen Helfer auch psychisch, da sie nach den teilweise sehr stressigen Schichten in Freilassing wieder zur Arbeit müssen und die Ruhezeiten nicht mehr gewährleistet sind. Nahezu jeden Tag mussten kurzfristig die ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) ausrücken und den regulären Rettungsdienst und Krankentransport unterstützen, da innerhalb sehr kurzer Zeit viele kranke Flüchtlinge ankamen, die zum Teil auch mit Kreislaufproblemen zusammenbrachen. „Wenn so oft mitten in der Nacht oder während der Arbeitszeit der Piepser losgeht, sind unsere Freiwilligen irgendwann am Limit!“, betont Halter.

Am frühen Mittwochmorgen gegen 3 Uhr hielt ein nicht angekündigter Sonderzug mit mehreren hundert Flüchtlingen aus Salzburg in Freilassing an, der eigentlich nach Halle durchfahren sollte. Der Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der die Flüchtlinge auf der Fahrt begleiten sollte, hatte einige schwer erkrankte Menschen mit sehr schlechtem Allgemeinzustand entdeckt und daraufhin Unterstützung angefordert. Die Leitstelle Traunstein schickte daraufhin den regulären Rettungsdienst mit drei Rettungswagen, einem Notarzt und die ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) des Roten Kreuzes mit mehreren zusätzlichen Fahrzeugen. Die Einsatzkräfte versorgten die Patienten und brachten sie in umliegende Kliniken. Während der vergangenen zehn Tage mussten BRK und MHD im Raum Freilassing insgesamt über 100 erkrankte und verletzte Flüchtlinge versorgen und in Kliniken bringen. Mehrmals bestand der Verdacht auf Tuberkulose, bestätigte sich dann aber nicht bei den weiteren Untersuchungen in der Klinik.

„Wir gehen davon aus, dass ab Freitag in Freilassing ein zusätzlicher, rund um die Uhr besetzter Rettungswagen zur Verfügung steht, damit die Versorgungssicherheit der heimischen Bevölkerung aufgrund der unveränderten Asyl-Situation auch weiterhin nicht leidet“, erklärt BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz, der den überregionalen Einheiten für ihre spontane Unterstützung im Schichtdienst dankt und stolz auf seine Einsatzkräfte ist: „Unsere Ehrenamtlichen haben am Montag vor zehn Tagen sehr rasch auf die plötzlich eingetretene Lage reagiert und innerhalb weniger Stunden geordnete Strukturen für einen koordinierten Einsatzablauf geschaffen. Angesichts der schwierigen Voraussetzungen und der fehlenden Planungssicherheit lief der Einsatz in Freilassing während der vergangenen zehn Tage überraschend gut und professionell ab!“

Am Mittwochvormittag stellte sich die Lage weitgehend unverändert dar: Über 800 Asylanten warteten an der Flüchtlingsbrücke über die Saalach auf die Einreise; die Halle in der Sägewerkstraße war mit etwa 600 Menschen belegt. „Es ist seit Tagen ein ständiges Kommen und Gehen, wobei die Halle teilweise mit bis zu 1.200 Menschen voll wird und die Bundespolizei auch immer wieder auf eine der drei kleineren Unterkünfte zurückgreifen muss“, erklärt Halter. Ein Problem ist das zunehmend herbstliche Wetter mit Regen und nächtlichen Temperaturen, die auf bis fünf Grad sinken. Das Rote Kreuz stellt aber bewusst direkt an der Flüchtlingsbrücke keine Fahrzeuge oder Zelte auf. „Bei akuten Notfällen sind wir innerhalb von wenigen Minuten von der Rettungswache aus an der Brücke und können helfen. Wären Einsatzkräfte dort rund um die Uhr vor Ort, würden sehr viele Menschen mit nicht akuten Verletzungen und Erkrankungen bei ihnen aufschlagen und rasch die Kapazitäten sprengen, die wir für lebensbedrohliche Notfälle zurückhalten“, erklärt Halter.

Stand: 16:00:

Die Hilfe reißt nicht ab: Auch heute sind wieder zahlreiche freiwillige Helfer in Freilassing vor Ort. Sie versorgen vor allem die vielen Flüchtlinge, die an der Grenze auf ihre Einreise warten.

Im Internet rufen sie zeitgleich zu Sachspenden auf. Benötigt werden derzeit vor allem Plastiklöffel, grosse, feste Becher für Kaffee und Suppe sowie Lebensmittel. Wichtig wären auch Winterjacken für Damen, Herren und Kinder sowie Handschuhe.

Der Strom von durchreisenden Flüchtlingen an der Grenze wird nicht weniger. Bis heute Vormittag haben sich bereits wieder 800 Flüchtlinge am Grenzübergang befunden. Unterdessen werden weitere Sonderzüge aus ganz Österreich erwartet.

 

Stand: 06:00:

Der heutige Herbstanfang hat in der Nacht einen Wetterumschwung mit sich gebracht – das stellt auch die Bundespolizei und die freiwilligen Helfer an den heimischen Grenzen vor noch größere Herausforderungen.

Am Abend haben rund 1.000 Flüchtlinge auf ihre Einreise nach Deutschland gewartet. Mit Regenschutz und Shuttle-Bussen ist in der Nacht gegen das schlechte Wetter angekämpft worden. Busse haben viele wartende Flüchtlinge zu den Notunterkünften in Salzburg gebracht. Dort sind sie verpflegt worden.

Die Bundespolizei weicht von ihrem Kurs nicht ab. Sie lassen nach wie vor nur kleine Gruppen über die Grenze. Die Flüchtlinge, die über die Grenze gekommen sind, sind unter der Brücke untergebracht worden. Dort sind sie vor Regen geschützt gewesen. Anschließend haben sie Busse zu den Notunterkünften in Freilassing gebracht.

Neben den Flüchtlingen, die zu Fuß über die Grenze gekommen sind, sind gestern in Freilassing außerdem zwei Sonderzüge mit rund 1.000 Flüchtlingen am Bahnhof angekommen.



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